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Saisonrückrundenauftakt der Bayerischen Rugbyjugend

Schöner kann ein Rückrundenstart für Kinder und Jugendliche im Sport nicht sein. Traumhaftes Frühlingswetter am Sonntag, den 13.03., stellte den 180 Mädchen und Jungen von 9 bayerischen Rugbyvereinen beim Meisterschaftsturnier in Unterföhring eine Wohlfühlkulisse zur Verfügung. Was für eine Stimmung unter den Zuschauern der verschiedenen Altersklassen von U8 bis U14, als der 5-jährige Tizian sein erstes Turnier in der Altersklasse U8 bestritt oder die 9-jährige Greta in der U10 nach einem langen Sololauf den ersten Wettkampfversuch ihrer sehr jungen Rugbykarriere legte. Im Training erscheint vieles so einfach, was dann unter dem Eindruck von Wettkampf und Zuschauern zur Herausforderung wird: Den ovalen Ball aus einer Kontaktsituation heraus zu erobern bzw. zu erhalten und in Richtung des gegnerischen Malfeldes zu tragen. Das Wichtigste dabei ist das nahezu blinde Vertrauen zu den Mitspielern und die ständige Kommunikation im Team. Denn mit dem Ball loszulaufen, im Wissen, im Fokus aller Gegenspieler zu stehen, die durch Tackling oder Balleroberung mit einem in Kontakt gehen möchten, erlaubt nicht noch das Umdrehen und Überlegen des nächsten Spielzuges. Der Ballträger kann sich darauf verlassen, dass mindestens 2 Mitspieler zu seinem Support direkt bei ihm sind. Diese rufen Links kurz oder Rechts lang oder Schere für anstehendes Passspiel oder Support, um mit ihm gemeinsam und somit stärker in den Kontakt zu gehen. Daraus ergeben sich dann die beliebten Spielsituationen Rucks/Gedränge oder Mauls/Pakete. Diese Spielweise erfordert Kreativität, Nervenstärke, Mut, Kraft, Geschwindigkeit, Wendigkeit und Kommunikationsfreude, aber auch die Fähigkeit, gerade im Kontakt die Emotionen im Griff halten zu können. Mitspieler, Gegner und Schiedsrichter sind Respektpersonen, die auch in jeder Spielphase so zu behandeln sind. Zum Emotionsabbau dient der unter strengen Regeln ablaufende Kontaktsport Rugby. Eine wunderbare Schule für das Leben.

Wesentliche Voraussetzungen sind jedoch regelmäßige Trainings- und Spielteilnahmen. Nur darüber kann dieses Vertrauen entstehen, dass in einem solchen Sport für die Gesundheit notwendig ist. Fand die Aufspaltung in ambitionierte und weniger ambitionierte Sportler bisher zwischen 16 und 18 Jahren statt, scheint dies der zurückliegende Lockdown in die jüngeren Altersklassen vorgezogen zu haben. Denn trotz einer ansprechenden Anzahl von gemeldeten Spielerinnen und Spielern im Rugby Verband Bayern mussten die meisten Spiele in sogenannten Piratenmannschaften stattfinden. Diese Teams aus mehreren Vereinen fördern auf der einen Seite die soziale Kompetenz, erhöhen jedoch die Herausforderung für Spieler, Trainer und Schiedsrichter, den o.g. Charaktereigenschaften für diesen Sport Raum zu geben. Wer sich also für den Rugbysport entscheidet, sollte sich über seine Rolle für das Team und die sich daraus ergebende Kontinuität im Klaren sein und ein stets verlässlicher Partner für seine Mannschaftskameraden sein.

 

Ovale Grüße

Thomas Läuter

Leiter der Abteilung Rugby des SC Gröbenzell